Neue Dirigentin für das Schülerorchester Verl

Andreas Berenbrinker

Das Schülerorchester Verl hat seit September eine neue Dirigentin: Stephanie Schneider schwingt nun den Taktstock.

Nach und nach kommen die Mädchen und Jungen zur Probe des Schülerorchesters Verl (SOV) in den Bornholter Hühnerstall. Alle holen ihre Instrumente raus und bauen Notenständer auf. Es herrscht wuseliges Treiben, die Kinder sind leicht aufgeregt. Heute (04.09.2024) stellt sich die neue Dirigentin vor. Stephanie Schneider schwingt nun bei der jüngsten Musikformation im Musikverein den Taktstock.

Auch die Lehrerin am Verler Gymnasium Stephanie Schneider (36) ist etwas aufgeregt, die Mädchen und Jungen in den Reihen machen ihr den Auftakt aber leicht. Jede/r hat ein Namensschild an den Notenständer gepinnt, Jakob, Leo, Marit und Co stellen sich kurz vor. Das Eis ist schnell gebrochen, die neue Dirigentin setzt auf ein gutes Miteinander, die Kinder sollen bei den Musikstücken ein Mitspracherecht haben.

Vom bisherigen SOV-Dirigenten Robert Craig Thomas hatte der Musikverein sich wegen unterschiedlicher Auffassungen über die musikalische Ausrichtung getrennt, auch die Leichtigkeit ging etwas verloren. Diese möchte Stephanie Schneider nun zurückbringen. „Der Spaß ist unfassbar wichtig“, sagt sie. Zunächst möchte sie hören, was musikalisch möglich ist und auf welchem Stand die jungen Musikantinnen und Musikanten sind. „Nach den Herbstferien wollen wir dann in den Proben die Stücke für das Jahreskonzert im Januar einstudieren“, so die Lehrerin für Geschichte und Sozialwissenschaften. Schneider selbst ist ein Fan von Filmmusiken, „aber ich bin offen und flexibel.“ Auch der eine oder andere Marsch würde bestimmt geprobt.

Im unserem Musikverein ist Stephanie Schneider keine Unbekannte. Beim Deutschen Musikfest vor fünf Jahren in Osnabrück hat sie als Aushilfe mitgespielt. Im Verein ist sie Lehrerin für Klarinette, dem Instrument, das sie seit ihrem neunten Lebensjahr spielt. Während ihrer Zeit an einer Marburger Schule hat sie eine Bläserklasse geleitet. Das sei aber schon ewig her, so Schneider schmunzelnd.

Mithelfen möchte Stephanie Schneider auch dabei, neue Kinder für das SOV zu gewinnen. „Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie bemerken wir jetzt sehr stark“, sagt die Geschäftsführerin des Schülerorchesters Kathrin Schumacher. Während der Krise sei Instrumentalunterricht gar nicht oder unter erschwerten Bedingungen möglich gewesen, Neueinsteiger hätte es kaum gegeben. Derzeit sind 22 Mädchen und Jungen im SOV aktiv, besonders gesucht werden Klarinetten und alle Instrumente im tiefen Blech, also Tenorhorn, Posaune oder Tuba. „Aber grundsätzlich ist uns natürlich jedes Instrument willkommen“, Schumacher.

Das Schülerorchester würde sich auch über Mädchen und Jungen freuen, die zwar ein Instrument spielen, aber noch in keinem Verein aktiv sind. Daher findet am Mittwoch, 25. September zwischen 18 und 19 Uhr eine offene Probe im Hühnerstall am Schmiedestrang 168 statt. „Dazu laden wir alle ein“, sagt Kathrin Schumacher. Und auch ansonsten dürfen Interessierte sich während der wöchentlichen Proben am Mittwoch ein Bild vom SOV machen.

Nach oben scrollen